Kostenfunktion

Kostenfunktion
1. Begriff/Charakterisierung: Die K. beschäftigt sich mit den Determinanten der  Kosten. Die K. gibt die Kosten an, die mindestens anfallen, wenn eine Menge x eines Gutes bei gegebenen Faktorpreisen q mit der durch die  Produktionsfunktion x = f(r) beschriebenen Technologie produziert wird:K = F(x).2. Kostenarten: Man unterscheidet zwischen fixen Kosten (FK), auch als Kosten der Betriebsbereitschaft bezeichnet, und den variablen Kosten (VK). FK variieren nicht mit der Produktion, fallen aber in jedem Fall an, wenn man produktionsbereit sein will (z.B. Ausgaben für Gebäude, Gehälter des Managements). VK beziehen sich z.B. auf Rohstoffe, Energie, Arbeitsleistungen in der Produktion. Die Zuordnung kann im Einzelfall schwierig sein, da langfristig alle Kosten eliminierbar sind und andererseits auch institutionelle Faktoren zu berücksichtigen sind (langfristige Verträge, Ausdehnung des Kündigungsschutzes etc.). Insgesamt gilt:K(x) = FK + VK(x).3. Verläufe: Die VK können proportional, über- und unterproportional mit der hergestellten Menge variieren. Sie können aber auch zunächst unterproportional und dann überproportional steigen (vgl. Abbildung „Kostenfunktion (1)“).
Welcher Fall eintritt, hängt einerseits von der Produktionstechnik, andererseits von den Faktorpreisen ab. Berücksichtigt man die Fixkosten, so verschiebt sich die VK(x)-Kurve um den FK-Betrag nach oben (z.B. Abbildung „Kostenfunktion (2)“), es resultiert die Kurve K(x).
– (4.) Kostenkategorien: K(x) werden auch Gesamt- oder Totalkosten genannt. Daneben gibt es die Durchschnitts- und die Grenzkosten als weitere Kostenkategorien. Die Durchschnittskosten (DK) werden auch als Stückkosten bezeichnet. Sie werden definiert als
DFK nennt man die Fixkosten je Stück, DVK(x) die durchschnittlichen variablen Kosten. Wendet man diese Definition auf die obigen Fälle a bis d an, so ergibt sich Abbildung „Kostenfunktion (3)“.
-
Die Grenzkosten (GK) sind definiert als die Kosten, die dadurch entstehen, dass man eine zusätzliche Einheit produziert. In infinitesimaler Betrachtung stellen sie den Anstieg K´(x) bzw. VK´(x) der totalen oder variablen Kostenfunktion dar. Dies führt zu den Verläufen aus Abbildung „Kostenfunktion (4)“.
-
Ist die Kostenfunktion linear, stimmen DVK und GK überein und sind konstant. Steigt die K(x)- bzw. die VK(x)-Funktion überproportional an, steigen DVK und GK monoton an, und es gilt GK > DVK. Umgekehrt verhält es sich, wenn Unterproportionalität vorliegt: DVK > GK, DVK und GK fallen. Im Fall d verlaufen GK, DVK und DK u-förmig. DVK und DK erreichen ihr jeweiliges Minimum, wenn sie auf die GK-Kurve treffen.
- Vgl. auch  Kostenfunktion, Herleitung aus der Produktionsfunktion,  Kostenfunktion und nachfrageabhängige Faktorpreise.

Lexikon der Economics. 2013.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kostenfunktion — steht für: Kostenfunktion (Wirtschaft), eine Darstellungsform von Kostenverläufen innerhalb der Wirtschaftswissenschaften eine Möglichkeit zur Abschätzung der Komplexität eines Algorithmus innerhalb der Informatik, siehe O Notation Diese Seite …   Deutsch Wikipedia

  • Kostenfunktion (Wirtschaft) — Die verschiedenen Arten von Kostenverläufen. Kosten und …   Deutsch Wikipedia

  • Kostenfunktion, Herleitung aus der Produktionsfunktion — 1. Allgemein: a) Ertrags bzw. Produktionstheorie bilden die Grundlage, um verschiedene Kostenverläufe zu erklären. Der Zusammenhang lässt sich verdeutlichen, wenn man zunächst auf nur einen Produktionsfaktor A abstellt: x = φ (A). Es gilt… …   Lexikon der Economics

  • Kostenfunktion und nachfrageabhängige Faktorpreise — Sind die Faktorpreise nicht gegeben, sondern variieren sie – wie etwa im ⇡ Monopson – mit der mengenmäßigen Nachfrage, so hängt die Form des Kostenverlaufs auch hiervon und nicht nur von technischen (organisatorischen) Einflussgrößen ab. So… …   Lexikon der Economics

  • Kostenkurve — Kostenfunktion steht für: Kostenfunktion (Wirtschaft), eine Darstellungsform von Kostenverläufen innerhalb der Wirtschaftswissenschaften eine Möglichkeit zur Abschätzung der Komplexität eines Algorithmus innerhalb der Informatik, siehe O Notation …   Deutsch Wikipedia

  • Kostentheorie — ⇡ Kostenfunktion, ⇡ Produktions und Kostentheorie. Literatursuche zu  Kostentheorie auf www.gabler.de …   Lexikon der Economics

  • Grenzaufwand — Die Grenzkosten (auch Marginalkosten) sind in der Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mathematisch ist die Grenzkostenfunktion die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Grenzkosten GK — Die Grenzkosten (auch Marginalkosten) sind in der Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mathematisch ist die Grenzkostenfunktion die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Grenzkostenkurve — Die Grenzkosten (auch Marginalkosten) sind in der Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mathematisch ist die Grenzkostenfunktion die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Marginalkosten — Die Grenzkosten (auch Marginalkosten) sind in der Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mathematisch ist die Grenzkostenfunktion die erste… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”